Stadtteile

Die Stadt Reinbek besteht aus verschiedenen Stadtteilen. Untenstehend finden Sie Beschreibungen zu den Stadtteilen Hinschendorf, Schönningstedt, Neuschönningstedt, Ohe und Krabbenkamp.

Älteste (bekannte) schriftliche Erwähnung Hinschendorfs in einer Urkunde aus dem Jahre 1238. Im Dorf saßen bis zur Niederlegung zehn Hufner und fünf Kätner. Das Dorf wurde allerdings 1599 durch das Amt Reinbek aufgegeben. Die Bauern wurden auf andere Bauernstellen in den umliegenden Dörfern verteilt und Hinschendorf selber wurde nun in ein Vorwerk (eine Art landwirtschaftliche Außenstelle) umgewandelt.

1772 entstanden aus den Ländereien des Vorwerkes wieder einige Bauernstellen und ein Gut. Die Gutsfläche umfasste ursprünglich 195 Hektar. 1884 erwarb Baron von Cramm das Gut und erweiterte es auf 236 Hektar. 1911 entstand das Herrenhaus (heutiges Ärztehaus neben dem Täbyplatz)

Die Wohnungsnot in den Nachkriegsjahren und die Suche nach Baulandführten dazu, dass ab 1959 Willi Schaumann langsam die Landwirtschaft im Gutsbereich aufgab. Das Areal neben dem Herrenhaus wurde bebaut und als heutiger Täbyplatz mit Ladenzeile und Wochenmarkt gestaltet.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung Schönningstedts stammt aus dem Jahr 1224 Das Dorf bestand aus fünf Hufnern und einigen Kätnern. Hufner bestimmten die Geschicke der Dorfgemeinschaft, Kätner nicht. Eine Hufe war die Fläche, die eine Familie bewirtschaften konnte (je nach Region unterschiedlich). Die Hufner durften ihr Vieh auf der Allmende (Gemeinweide halten). Kätner hatten unterschiedlich viel Land, aber deutlich weniger als die Hufner. Man unterschied auch Großkätner und Kleinkätner, allerdings hatten Kleinkätner zuweilen einen Kohlhof (Gemüsegarten), sie wurden auch Brinkkätner genannt. Traditionell hatte der Bauernvogt, der Sprecher der Bauern, immer die erste Hufe inne.

Um 1800 kam noch das Gut Silk mit drei Hufen, zehn großen Kätnerstellen und mehreren Kleinbauernstellen dazu. Dieses Gut war aus dem Erbe des Hans Woldeke in Schönningstedt entstanden, das Herzog Johann Adolf 1608 dem Amtsschreiber J. Varendorf für seine Verdienste überlassen hatte. Die Hofbezeichnung Silk erschien 1631 erstmalig in einem Kaufvertrag.

Im Rahmen einer Kommunalreform schlossen sich 1928 die Gemeinden Ohe und Schönningstedt zur Gemeinde Schönningstedt zusammen.

Dieser heutige Ortsteil von Reinbek ist als „Ableger“ von Schönningstedt entstanden. Im Bereich der Möllner Landstraße zur Kreuzung Haidkrugchaussee fand sich mit dem Haidkrug eine Gaststätte. In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg (1914-1918) gab es Überlegungen und bald auch konkrete Pläne im Norden der Gemarkung S. Land zur Bebauung zu nutzen. Man wollte Siedlungswillige Städter dort ansiedeln sozusagen das „Häuschen im Grünen“ ermöglichen. Zwar wurden die Pläne vom Krieg unterbrochen, doch nahm man sie später wieder auf. So entstand dort eine dünne Wohnbebauung, dann aber nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) und seinen vielen Flüchtlingen baute man das eher abseitsgelegene Gebiet in den 1960er Jahren kräftig aus. Weiterhin wurde der südliche Teil der Gemeinde Stemwarde nach Schönningstedt bzw. Neuschönningstedt eingemeindet. Zugleich aber wurde im Zuge einer großangelegten kommunalen Neuordnung die Gemeinde Schönningstedt, also auch Neuschönningstedt 1973/74 nach Reinbek eingemeindet. Damit war zugleich der Ortsteil Neuschönningstedt entstanden.

Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum frühen 19. Jahrhundert bestand die Dorfschaft Ohe aus fünf Hufner- und vier Halbhufnerstellen, einige Kätner gehörten ebenfalls noch zum Dorf. Die erste Hufe hatte der Sprecher der Bauern, der Bauernvogt inne. Diese Bauerstelle war mit eigentlich anderthalb Hufen auch die größte der Bauernstellen.

Im Osten der Oher Feldmark wurde vor 1224 unweit eines kleinen, Hoibeke genannten Baches eine Kapelle gegründet, aus der später das Nonnenkloster Hoibeke (später Kloster Reinbek) entstand. Zu der zur Kappellengründung gestifteten einen Hufe schenkte Graf Albrecht von Orlamünde im November 1224 zwei weitere Hufen Waldes auf den nach Schönningstedt hin gelegenen Hügeln, sowie drei nördlich des Hoibeke gelegene Hufen. Die Urkunde, in der diese Landübertragungen festgehalten waren, ist die bereits erwähnte „Geburtsurkunde“ Reinbeks.

Das Gebiet des heutigen Krabbenkamp war ursprünglich Teil der Hammer Heide (oder Hammel Heide) und bildete den Ostteil der Schönningstedter Gemarkung. Anders als die anderen Ortsteile ist der Krabbenkamp nicht aus einem alten Dorf hervorgegangen.

Auf einer Flurkarte von 1777 tauchte erstmals der Flurname Krabbenkamp auf. Vermutlich hat man wegen der damals zahlreich vorkommenden Engerlinge einen Teil der Felder nach diesen benannt, bis in die 1950 fand sich im Raum Ohe noch die Bezeichnung Krabben. Einer anderen Deutung nach geht der Flurname auf die Färberpflanze Krappwurzel (Rubia tinatarum) zurück.

Um 1947 wurden erste Überlegungen zur Bebauung des Gebietes angestellt. In dieser Zeit findet der Name Krabbenkamp Anwendung auf diesen Raum. Im August 1947 berichtete die Kreisverwaltung der damaligen Gemeinde Schönningstedt vom Interesse der benachbarten Gemeinde Aumühle (Kreis Herzogtum Lauenburg) auf dem Gebiet des Krabbenkamps eine Bebauung vorzunehmen. 1948 bietet Schönningstedt Aumühle an, das fragliche Gebiet für jährlich 700 DM zu überlassen.

1955 stellt aber der Landrat des Kreises Stormarn fest, dass weder die Gemeinde Aumühle mit der Bebauung begonnen hat, noch der Kreis Herzogtum Lauenburg die Kreisgrenze verändert haben. Stattdessen will jetzt die Gemeinde Schönningstedt ihrerseits den Krabbenkamp erschließen, was wiederum in Kiel auf die Ablehnung der Landesregierung stößt. Als Folge davon kommt es zu einer juristischen Auseinandersetzung, an deren Ende Schönningstedt seine Klage zurückzieht. 1964 stellt die Gemeinde einen Bebauungsplan für den Krabbenkamp auf, dann 1969 wird das Gebiet als Baugebiet ausgewiesen und 1971 wird der Bebauungsplan Nr. 7 vom Innenministerium in Kiel genehmigt. Dann folgt zügig die Bebauung und im März 1992 kommt der Ortsbeirat Krabbenkamp zur ersten Sitzung zusammen.