Change Agents in Schulen und Kitas

Durch das fifty-fifty-Projekt zeigt sich deutlich, welche Fortschritte möglich sind, wenn es in den Schulen und KiTas Kümmerer für Umwelt und Energie gibt. Hier gibt es ein paar gelungene Beispiele:

Beispiele aus Reinbek

© Bakhshipour

Nachhaltige Pausen

In der Gemeinschaftsschule Reinbek (GSS) hat die Schülerfirma, die die Mensa in den Pausen führt, seit 2018 einen neuen Lieferanten. Nun werden keine fertigen und abgepackten Produkte mehr verkauft, die größtenteils auch noch vorher in den Backofen mussten, wie etwa halbvorgebackene Pizzen. Stattdessen gibt es täglich frischbelegte Brötchen von einer Bäckerei. Damit wird nicht nur ein gesundes Nahrungsangebot angeboten, auch auf Verpackungsmaterial kann so verzichtet werden und vor allem wird Strom gespart.

Verschwendern auf der Spur

Die GSS hat im Bereich Klimaschutz-Bildung im letzten Jahr große Schritte gemacht: Von der Einrichtung eines Mülltrennungssystems bis hin zur Gründung einer Energie-AG, die im Rahmen eines Wettbewerbes regelmäßig die Klassen in der Schule kontrolliert und so innerhalb von nur drei Monaten schon viel Verschwendung verhindert hat. Zusätzlich wurde auf recyceltes Klopierpapier umgestiegen. Mit zunehmender Digitalisierung soll zukünftig auch der Papierverbrauch reduziert werden.

© Rehmeyer

Sensibilisierung für Klimaschutz beginnt früh im Elternhaus oder dann spätestens in der Kita.  Frau Rehmeyer, Leiterin der städtischen Kindertagesstätte in Reinbek, sieht es als ihre Aufgabe an, die Kinder auf dieses Thema aufmerksam zu machen - ohne Angst einzuflößen. Sie zeigt, wie mit einfachen Maßnahmen Klimaschutz und Wertschätzung gegenüber unserer Umwelt spielerisch weitergegeben werden.

Ein insektenfreundlicher Fahrzeugparcours

Die Kita Schönningstedt hat auf der großen Außenfläche einen neuen Fahrzeugparcours für die Kinder erstellt. Um die Muttererde zu schonen, wurden dort ein Erdhügel erstellt sowie eine kleine Insektenwiese angelegt. Im Sommer 2019 wuchs so eine wunderschöne bunte Wiese mit vielen Blumen für Insekten. Diese darf selbstverständlich nur bewundert, nicht aber betreten werden. Viele Schmetterlinge und Wespen und andere Insekten sind dort zu beobachten. Außerdem gibt es auch ein Insektenhotel und jedes Jahr wird mit den Kindern Gemüse und Obst, beispielsweise Erdbeeren und Johannisbeeren gemeinsam angebaut.

Plastikfreies Spielen

Im Außengelände wird außerdem darauf geachtet, dass nur wenig Plastikspielzeug benutzt wird. Stattdessen wird vorwiegend auf Wasser, Sand und Stöcker, manchmal auch auf Baumaterialien zum Spielen gesetzt.

Edelstahl statt Plastik

Für den Innenbereich wird an der Aktion „statt-Plastik-Becher.de“ teilgenommen. Dabei sollen Plastikbecher durch Edelstahlbecher für jedes Kind ersetzt werden. In Vorbereitung dieser Aktion hat sich die KiTa  2019 an der Aktion der Jungunternehmer des Round Table beworben, allerdings ist die Nachfrage besonders bei Hamburger Kitas sehr groß und der Round Table sucht weiterhin nach Sponsoren. Die Aktion wurde für Ende März geplant, musste wegen Corona jedoch verschoben werden.

Gesundes und klimafreundliches Frühstück

Auf dem Frühstücksbüfett wird hauptsächlich saisonales Obst sowie Gemüse angeboten. Der Einkauf wird geliefert, und bei der Bestellung wird darauf geachtet, unverpackte Lebensmittel zu ordern.

Aufschnitt wird nur beim Schlachter direkt gekauft, der seine Tiere im Umfeld großzieht. Aufschnitt gibt es zudem auch nur einmal  in der Woche.

© Niedan

Das Projekt Poet Tree (ursprüngliche Idee der Künstlerin Rebecca Koellner) ist ein Umweltschutzprojekt. Ziel ist die Sensibilisierung der Reinbeker für Themen wie Nachhaltigkeit im Sinne der UNESCO-Dekade zur BNE und insbesondere den Klimaschutz. Dabei gestalteten die Schülerinnen und Schüler der 9c der Sachsenwaldschule Reinbek ihre Umgebung auf innovative und künstlerische Weise mit und liefern gleichzeitig poetische Denkanstöße für die Reinbekerinnen und Reinbeker, wie wir mit unserem Planeten umgehen.

Mit spezieller Bio-Baumschutzfarbe werden Sprüche auf unsere Helden der CO2-Filterung und Sauerstoffspender - also unsere Bäume - aufgetragen. Damit die Botschaften zum Thema Klimaschutz gut lesbar mit weißer Baumschutzfarbe auf die Stämme aufgetragen werden können, stellen die SuS mit Hilfe der Kunstlehrerin Frau Ammermann und der Projektleiterin Frau Niedan Textschablonen her. Dabei handelt es sich lediglich um zehn Bäume im Bereich der Schule sowie auch direkt beim Rathaus. Die Farbe wird je nach Witterung mehrere Monate halten.

Das Projekt wurde am 26.06.2019 erfolgreich umgesetzt.

(Auszug aus der Webseite des Vereins)

Die Photovoltaikanlage auf der Gertrud-Lege-Schule in Reinbek produziert seit Ende Februar 2005 umweltfreundlichen Strom. Sie hat eine Höchstleistung von 18,5 KWP und verfügt über 108 Module auf 150 m² Dachfläche. Die Baukosten betrugen ca. 100.000 Euro. Die Lebensdauer der Anlage beträgt bei sachgerechter Wartung etwa 40 bis 50 Jahre.

Der Dachnutzungsvertrag mit der Stadt Reinbek hat Modellcharakter. Nach 21 Jahren, dem Zeitraum der steuerlichen Abschreibung, kann die Vereinsanlage der Stadt Reinbek auf ihren Wunsch übereignet werden, um den Strom aus Sonnenenergie weiter zu nutzen. Die Anlage erhielt einen Grundbucheintrag zugunsten der Betreiber “Sonne für Reinbek w.V.”

 

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